
Der Granatapfel
„Wir müssen etwas übersehen haben in der alltäglichen Ordnung der Dinge. Heimlich wurden die Schränke verrückt, die Stühle umgestellt.“
Die Inszenierung befasst sich mit dem Gefühl der Verunsicherung in einer fremd gewordenen Welt. Wir haben Begriffe gefunden und Ordnungen festgelegt und fragen uns, ob sie heute noch gültig sind.
Eine Figur durchschreitet diese unsichere Welt: Räume aus grobem Filz – Stoff organischer Verflechtungen. Sie sucht darin tastend Halt zwischen Verlorengegangenem und neu Entstehendem.
Der Filz bäumt sich auf, die Bedrohung wird greifbar. Wie weit werden wir gehen? Wie weit sind wir bereits gegangen? – und wohin wollen wir? Vielleicht müssen wir dem elementaren Leben, den Dingen um uns herum genauer zuhören. Was würden sie uns zuflüstern, wenn wir ihre Sprache verstünden? Aus dem Filz springt ein Kobold, der dieses Geheimnis wohl kennt, es aber nicht ohne weiteres preisgeben will – er schiebt nur den Granatapfel ins Bild.
Ob der Granatapfel weiß, dass er anders heißt?
Ein Spiel mit Figuren, Dingen und bildhaften Metaphern, das Assoziationen zu den heutigen Verunsicherungen in den Raum stellt, ein musikalisch choreographiertes Stück, das von den spezifischen Ausdrucks- und Bewegungsmöglichkeiten unterschiedlicher Figuren lebt, die mit den Bewegungen der Spielerin verschmelzen.
für Erwachsene
Dauer: ca. 60min
Spiel & Figuren: Mirjam Hesse
Regie: Enno Podehl
Musik: Stefan Mertin
Kostüm: Jennifer Podehl
Fotos: Klaus G. Kohn
Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR, sowie von der Stadt Braunschweig Fachbereich Kultur.